Einführung |
Motivation und Geschichte zur Entwicklung |
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Die
Datensammlungen zur Siedlungsentwässerung entstehen heute an unterschiedlichsten
Stellen (Gemeindeverwaltungen, Ingenieurbüros, Gemeindegeometer, Umweltstellen
usw.). Die den Datensammlungen zugrunde liegenden Datenstrukturen orientieren
sich dabei in erster Linie an den gängigen Problemstellungen der jeweiligen
Fachdisziplinen und entstehen vielfach als ”Ad-hoc”-Lösungen der Abwasser-
und Gewässerschutzfachleute. Im Nachhinein ist es auf der Basis der
verschiedenen aufgabenorientierten Modelle sehr aufwändig, Daten auf
einem fach- (Gewässerschutz / Kanalnetz / Kläranlage) oder stellenübergreifenden
(Ingenieur / Gemeinde / Kanton) Niveau auszutauschen (Abbildung
1). Wert der Daten in einem GEP im Vergleich zu den Gesamtkosten (rechts) und Lebensdauer im Vergleich mit eingesetzter Soft- und Hardware. Einheitliche und umfassende Datenstrukturen sparen langfristig viel Geld auf Auftraggeber und auch Auftragnehmerseite. Der problemlose Austausch von Informationen und die Verständigung über die Grenzen eines einzelnen Fachgebietes hinaus wird heute durch Verständigungsprobleme erschwert, weil Bezeichnungen nicht einheitlich verwendet werden. Zum Beispiel werden selbst für die Siedlungsentwässerung so zentrale Begriffe wie Haltung und Sonderbauwerk ganz unterschiedlich verwendet. So kann eine Haltung
Dadurch entstehen unnötige Missverständnisse und ein einfacher Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Planungspartnern wird verunmöglicht. Die im Rahmen der Entwässerungsplanung und des Betriebes angestrebte ganzheitliche Sichtweise des Wasserkreislaufes im Siedlungsgebiet und ein zielgerichteter, effizienter Planungsprozess ist unter diesen Umständen kaum zu realisieren. Aus diesem Grund hat sich die Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) entschlossen, zusammen mit dem Verband Schweizerischer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) und mit der finanziellen Unterstützung des BUWAL eine konzeptionelle Datenstruktur für den Bereich der Entwässerungsplanung zu entwickeln und als Teil einer Richtlinie für das Informationsmanagement in der Siedlungsentwässerung zu veröffentlichen [2]. Die konzeptionelle Daten-Struktur Siedlungsentwässerung (DSS) soll als Dreh- und Angelpunkt wirken, an welchem sich Fachleute bei der Organisation und dem Austausch von Informationen orientieren können. Mit der Datenstruktur wird nun eindeutig definiert, welche Objekte der realen Welt unter den Begriff Haltung fallen - nur der hydraulisch homogene Teil eines Kanals - und mit welchen Grössen - Material, Durchmesser, Reibungsbeiwert - der Begriff Haltung beschrieben werden kann. Für die bauliche Verbindung zwischen zwei Schächten und einen zusammen hängenden Teil des Kanalnetzes mit baulich gleichen Merkmalen wurden dagegen die Begriffe Kanal gewählt (siehe Beispiel Abbildung 2 ).
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