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Nutzungsanalyse (Methodik)

Schritt 1: Nutzungsanalyse
 
Ziel der Nutzungsanalyse ist es den Umfang der zu verwaltenden Daten zu bestimmen, d.h. festzulegen welche Daten gesammelt, abgelegt und nachgeführt werden müssen. Um dieses Ziel zu erreichen wurde im Kanton Nidwalden wie folgt vorgegangen:
 
1. Bildung einer Fachgruppe
Nur im Diskurs mit den verschiedenen Anwendungsexperten lässt sich ermitteln welche Daten für die Entwässerungsplanung vordringlich sind. Bevor dies möglich ist, muss aber der Personenkreis, innerhalb dessen der Diskurs geführt wird, bestimmt werden. Aus diesem Grund ist die Bildung einer „Fachgruppe“ notwendig, welche die Aufgabe übernimmt, über den Gegenstand (was, wie, wozu) eines Datenmanagement Siedlungsentwässerung zu entscheiden.
 
Im Fall der Nutzungsanalyse für den Kanton Nidwalden setzte sich die Fachgruppe aus jeweils einem Vertretern der Gemeinden (C. Reuteler, Gemeinde Hergiswil), des kantonalen Umweltschutzamtes (C. Erni, Amt für Umweltschutz, Kanton Nidwalden), der planenden Ingenieurbüros (H. Röthlin, Slongo + Partner AG, Stans) sowie einem zusätzlichen GEP-Spezialisten (A.W.Schmid, Ingenieurbüro AWS, Allschwil) zusammen. Zu den Aufgaben der einzelnen Mitglieder der Fachgruppe gehörte es auch, den aktuellen Arbeitsstand Dritten zu kommunizieren und deren Kritik wieder in die Fachgruppe hineinzutragen. Im Rahmen der Nutzungsanalyse wurde diese Gruppe durch einen Moderator (D. Bernasconi, EAWAG) begleitet, dessen Aufgabe es war, die Zusammenhänge mit der konzeptionellen Datenstruktur Siedlungsentwässerung (VSA-DSS) aufzuzeigen und zwischen den unterschiedlichen Interessenparteien zu vermitteln.
Neben der Bildung der Fachgruppe war es in der Startphase auch besonders wichtig dass Überlegungen zu den verfügbaren finanziellen Ressourcen und den zeitlichen Rahmenbedingungen gemacht wurden.

2. Wahl der Informationsobjekte
Bei der Bearbeitung seiner Aufgaben will der Anwendungsexperte Daten in einer für ihn aussagekräftigen Form nutzen. Dazu sind diese je nach Aufgabenstellung in unterschiedlichster Weise darzustellen, sei es nun als Plan, statistische Auswertung oder einfaches Formular, sei es als Grundlage für die Anwendung von Simulatioins-Modellen oder die Erarbeitung von Unterhaltsplänen, Finanzplanung usw. Solche Nutzungen von Daten werden mit dem Nutzungskatalog (Abbildung 4) in Form von Informationsobjekten (Abbildung 5) dargestellt. Ein Informationsobjekt versorgt den Anwendungsexperten mit Informationen zu einer bestimmten Fragestellung und bildet die Handlungsgrundlage zur Lösung einer Aufgabe. Beispiele sind ein Werk- oder Übersichtsplan, eine Darstellung der Versickerungsanlagen aber auch ein Schachtprotokoll oder die Auswertung einer Messstation (Abbildung 5). Gelingt es, mit der Fachgruppe die relevanten Informationsobjekte zu identifizieren, so ist damit auch der Umfang der zu verwaltenden Daten beschrieben. Denn nur Daten welche in irgend einer Form genutzt werden, müssen auch verwaltet werden.
Im Kanton Nidwalden wurden darum aus einem Maximalkatalog von 80 Informationsobjekten, welche alle typischen Datennutzungen in der Siedlungentwässerung zeigt, die für die Beteiligten relevanten Informationsobjekte bestimmt (= aktuelles Nutzungsszenario) (Abbildung 4). Dazu hat sich vorgängig jedes Mitglied der Fachgruppe mit allen Informationsobjekten vertraut gemacht und diese auch mit anderen Mitgliedern seiner Organisation (z.B. Sachbearbeiter im Bauamt) besprochen. Im Rahmen einer ersten Sitzung der Arbeitsgruppe wurden dann all jene Informationsobjekte bestimmt, welche bei den Beteiligten auf Interesse gestossen sind.

3. Prüfung der Informationsobjekte
Oft ist es schwer spontan zu entscheiden ob ein bestimmtes Informationsobjekt benötigt wird oder nicht und oft entscheidet man sich im Zweifelsfalle zugunsten eines Informationsobjektes. Viele und vor allem zu viele Informationsobjekte bedeutet aber auch eine umfangreiche und teure Datenverwaltung. Darum ist es wichtig, dass die erste Wahl der Informationsobjekte einer genauen Prüfung unterzogen wird. Wichtigstes Hilfsmittel für diese Prüfung ist die Aufgabenmatrix: Eine Gliederung der für die Entwässerungsplanung wichtigsten Aufgaben. Mit Hilfe der Aufgabenmatrix wurde in der Arbeitsgruppe diskutiert, welche Stellen (Kanton, Verband, Gemeinde, Ingenieurbüro) zur Unterstützung welcher Aufgaben (Gewässerschutz, Finanzmanagement etc.) ein bestimmtes Informationsobjekt benötigen. Dazu wird ein Informationsobjekt jeweils einer oder mehreren Positionen in der Aufgabenmatrix zugeordnet und als für die Aufgabenbearbeitung notwendig oder wünschenswert eingestuft (Abbildung 6 und Abbildung 7).
Informationsobjekte, welche sich keiner Position in der Aufgabenmatrix zuordnen liessen, wurden aus dem Nutzungskatalog gestrichen. Fanden sich für Aufgaben dagegen keine unterstützenden Informationsobjekte, so wurde diskutiert, ob der Nutzungskatalog nicht um zusätzliche Informationsobjekte erweitert werden muss. Mit diesem Schritt verifizierte die Arbeitsgruppe auch ob die gewählten Informationsobjekte alle relevanten Bereiche abdecken. Damit wurde die Nutzungsanalyse auch abgeschlossen und als Resultat entstand eine Sammlung der für den Kanton Nidwalden relevanten Informationsobjekte.

> Schritt 2: Definition des Datenkataloges
 
   


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Last updated 19.03.2001.  ©  by www.imanagement.org
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